Loskinho |
|
|
|
Anmeldungsdatum | 05.06.2007 | Beiträge | 500 | Wohnort | Dresden |
|
|
|
 |
 |
 |
|
29.09.2010 Mittwoch 20:00 Puerto Rico Islanders - Deportivo Toluca FC 3:2 (0:2) CONCACAF Champions League 5. Spieltag Estadio Juan Ramon Loubriel
Da man extra für das Spiel in die Karibik gereist ist und nebenbei noch 13 Tage Urlaub abfielen, nun mal ein kleiner Bericht zum oben genanntem Kick. Übernachtungsmäßig hab ich mich komfortabel für das 4* AI-Hotel Grand Oasis in Punt Cana entschieden und verbrachte die Wartezeit dort bei Freisuff und allerhand Animationskäse. Nach 1,5 Wochen hatte ich dann endlich Geburtstag und brunchte nochmal gemütlich mit der Freundin und den bereits kennengelernten Leuten, ehe ich mich gegen 10 Uhr von denen verabschiedete und zum Giftshop vor dem Hotel pilgerte. Der Mokel von der Rezeption im Hotel verlangte US$ 55,- für Hin-/Rückfahrt zum Airport. War mir für die insgesamt 34km etwas zu viel. Der starkpigmentierte Mamajuanaverkäufer von der Bretterbude wollte anfangs auch US$ 50,-. Ich sagte maximal 30,- und wir einigten uns bei 40,-. Beim aktuellen Kurs zwar immer noch rund € 29,-. Aber ich hatte auch keine große Wahl, da von hier keine Busse fuhren und die Hauptstraße 5km entfernt war. Laufen ist was für Pfennigfuchser, außerdem hatte ich Geburtstag und wollte nicht schon schweißgebadet am Aeropuerto ankommen. Nach 15min Fahrt überreichte ich Pedro noch meinen Flugplan, wann ich morgen wieder zurückkomme, damit er auch rechtzeitig wieder parat steht. Klappte auch! Ab zum American Airlines Schalter zum Einchecken. Die Alte faselte nach mehreren Minuten des Wartens dann irgendwas von ESTA. Hab ich nicht, kenn ich nicht. Ok, dann gehen Sie mal eine Etage höher in das AA-Büro und füllen das Formular dort am Rechner aus. Ich dahin, der Chef machte artig Platz und ließ mich an seinen Rechner. Das ich da 1h für sinnlose Fragen, wie: „War Ihr Opa bei den Nazis?“ usw. ausfüllen musste, konnte ich vorher nicht ahnen. Aber überall, wo diese Amis ihre Finger im Spiel haben ist übertriebene Vorsicht ja normal. Der ganze Mist kostete dann nochmal US$ 14,- und der Boss staunte nicht schlecht als ich meine Kreditkartendaten auswendig in seine Tastatur hackte. Abflug dann planmäßig geschafft und es ging in 55min Flugzeit gemütlich mit der ATR72 nach San Juan International. Noch mal US$ 100,- geschossen und ab in die Stadt. Der alle zwanzig Minuten fahrende Bus, kam dann auch schon nach 40 Minuten und nahm natürlich keine Scheine, noch nicht mal 1-Dollar-Noten. Wenigstens nahm er mich umsonst mit. Daumen hoch. Nach etwa 30min erreichten wir die Haltestelle Universidad, von da ging es mit dem Tren Urbano bis Sagrado Corazon. Eine Zugfahrt kostet US$ 0,75, also lud ich meine Travelcard mit US$ 3,- auf. Universidad – Sagrado Corazon (Hostel, 1614 Calle Jose H Cora, San Juan, Puerto Rico), Hostel – Estadio, Estadio – Hostel, Hostel – Universidad, mehr Fahrten brauchte ich eh nicht. Waren insgesamt 1,5h Zugfahrt für US$ 3,-. Das Hostel war die reinste Katastrophe, im Vergleich bekommt das O’Rei in Buenos Aires noch 3 Sterne von mir. In San Juan gab es keine Fenster, nur Holzverschläge, gesichert war die Butze durch Vorhängeschlösser, komische kleine Tierchen gab es an der Wand und im Kühlschrank hatten alle Essensreste schon Namen. US$ 12,- war das einzige Argument was dafür sprach. Flughafen fiel definitiv aus, da hätte ich mir eine böse Erkältung geholt. Der Hostelbetreiber erzählte noch, dass ich nun zur Community gehöre und hier im Viertel sicher wäre, zwei Straßen weiter sähe das allerdings schon wieder anders aus. So schlimm fand ich das nun auch nicht. Klar: jede Menge Müll, Hühner, streunende Köter und verwahrloste Kinder auf den Straßen, aber auf keinen Fall lebensgefährlich, wie beispielsweise vorm Ground von CASLA oder in Rio am falschen Bahnhof. So waren es noch 15min Fußmarsch zur Endhaltestelle Sagrado Corazon und 30min Fahrt bis zur vorletzten Haltestelle (Deportivo) und schon befand ich mich direkt vorm Ground. Ein altes umgebautes Baseballstadion ist seit 2003 die Heimstätte der Islanders, welche ja selbst in der 2. US-Liga spielen, aber trotzdem in der CONCACAF Champions League teilnehmen. 2h vor Beginn wurde noch fix ein Einheitsticket für US$ 24,- erstanden, mit dem man überall Platz nehmen konnte. Andere Kategorien gab es nicht, außer für Rentner und Kinder. Da genug Zeit war, wurde der ortsansässigen Burgerbude noch ein Besuch abgestattet und auch da wanderten wieder unverschämte US$ 12,- für 1 Liter Cola, 1 Riesenburger und paar Fritten über den Tresen. Dann ging es endlich zum Kick. Etwa 50 Mexikaner waren auch vor Ort um ihren Deportivo Toluca FC zu unterstützen. Wohl eher in Puerto Rico wohnende. Der Gast führte schnell mit 2:0. Der Heimmob bestehend aus 2 Gruppen supportete aber unermüdlich weiter und bekam seinen Lohn in der 92. Minute in Form des 3:2. Nun war kollektives Ausrasten angesagt und das Weiterkommen ins Viertelfinale liegt auch in eigener Hand. Nach dem Spiel noch US$ 5,- gefunden, somit war die Cola und das Bier im Stadion auch bezahlt. Nun aber schnell zurück ins Hostel. Riesenvorfreude. Gegen 23 Uhr kam ich da auch an und legte meinen Rucksack als Kopfkissen zurecht, eine große Stoffserviette aus dem Hotel und mein kleines Handtuch dienten als Bettzeug, welches sonst US$ 3,- extra gekostet hätte. Wenn schon asozial, dann richtig! Mit dem ersten Sonnenstrahl erwacht, noch schnell geduscht und zurück zum Flughafen. Tren Urbano bis Universidad, da Aussteigen und mit Linie 40 zum Airport. Ziemlich easy, nur fand ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite diesmal keine Haltestelle für Linie 40. Also in Richtung Airport losgewatschelt, aber es kam kein Bus. Ca. 3km gelatscht, fand ich kurz vor der Brücke Puente Teodoro Moscoso noch eine Haltestelle. Es waren zwar nur noch 2km bis zum Flughafen, aber über die Brücke darf kein Fußgänger, also nochmal eine halbe Stunde auf den alle zwanzig Minuten fahrenden Bus gewartet und schweißgebadet am eiskalten Aeropuerto angekommen. Eingecheckt, zurück geflogen und Pedro wartete schon. Gefiel mir! |
|